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Mord und Todschlag am zweiten Weihnachsfeiertag: Fest des Heiligen Stephanus in Kälberau

Am zweiten Weihnachtsfeiertag beging Pfarrer Frank Mathiowetz bei der Heiligen Messe um 9 Uhr in der neuen Wallfahrtskirche das Fest des Heiligen Stephanus. Stephanus wird als der erste Märtyrer der Kirche bezeichnet. Doch was ist ein Märtyrer? Märtyrer sind Menschen, die für ihren Glauben sterben. Sie wurden deshalb verfolgt und in den meisten Fällen vor ihrer Hinrichtung dazu aufgefordert, ihren Glauben zu verleugnen oder einen anderen Gott anzuerkennen. Die Hinrichtung von Stephanus ist in der Bibel in der Apostelgeschichte niedergeschrieben. In dieser neutestamentlichen Perikope wird berichtet, dass Stephanus gesteinigt wurde, nachdem er eine Vision hatte und den Himmel offen sah. In seinem Todeskampf betete er noch für seine Mörder und bat Gott, ihnen diese Sünde nicht anzurechnen. Auch Saulus, der spätere Apostel Paulus, soll bei der Hinrichtung anwesend gewesen sein.

Pfarrer Mathiowetz äußerte Verständnis dafür, dass dieses „blutige“ Fest in die weihnachtliche Idylle platze und unpassend erscheinen könne. Er erläuterte jedoch den tieferen Sinn des Festes: Ohne die Geburt Christi gäbe es kein Kreuz und keine Auferstehung, und ohne Kreuz und Auferstehung wäre die Erlösung der Menschen nicht möglich. Das Holz der Krippe stehe symbolisch in Verbindung mit dem Holz des Kreuzes. Es sei die Wirklichkeit eines jeden Menschenlebens, geboren zu werden und eines Tages zu sterben. Eine „schwere Kost“, wie Pfarrer Mathiowetz es bezeichnete.

Er schlug eine Brücke in die Gegenwart und machte darauf aufmerksam, dass der Papst den 26. Dezember, den Festtag des Heiligen Stephanus, jährlich zum Weltgebetstag für verfolgte Christen erklärt hat. Pfarrer Mathiowetz prangerte an, dass die Verfolgung von Christen in den Medien meist nur als Randthema behandelt wird. Als Beispiel nannte er einen Vorfall zu Beginn des Jahres 2024, bei dem über 100 koptische Christen während eines Gottesdienstes brutal angegriffen und ermordet wurden – allein aufgrund ihres christlichen Glaubens. „Viele traurige Beispiele könnten genannt werden“, sagte der Geistliche, der die Gläubigen zum Gebet und zur Solidarität mit verfolgten Christen aufrief.

Kirchliche Hilfswerke wie „Kirche in Not“ sensibilisieren für solche Themen. Diese Organisationen unterstützen beispielsweise die sogenannte „Untergrundkirche“ in China, die ihren Glauben frei leben möchte, ohne dass der Staat ihre Organisation vorschreibt. All diese Anliegen griff Pfarrer Mathiowetz auch in den Fürbitten auf, die von der Lektorin vorgetragen wurden.

Die liturgische Farbe Rot, sichtbar am Kelchvelum und am Gewand des Priesters, erinnerte an Stephanus und all die Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und sogar ihr Leben ließen. Zum Abschluss wurde das Stephanslied aus dem Gotteslob gesungen, das das Leben des Heiligen nochmals thematisiert. Natürlich kamen auch viele Weihnachtslieder.

Nach der Heiligen Messe lud das Gemeindeteam der Kuratiegemeinde zu einem Kirchenkaffee und zu Begegnungen ein.