Der Einladung zum traditionellen Weihnachtsliedersingen folgten auch in diesem Jahr zahlreiche Menschen in die Pfarrkirche St. Margareta Kahl.
Weihnachtslieder von Leise rieselt der Schnee über In dulci jubilo bis O du fröhliche erklangen in der festlich geschmückten und stimmungsvoll beleuchteten Kirche. Der Gesang der Besucher wurde dabei musikalisch unterstützt von den Instrumentalisten Ludgera Hallenbach (Querflöte), Leon Hausmann und Christoph Seidel (beide Orgel). Zwischen den Liedern brachte Frank Seidel besinnliche Texte zu Gehör.
Sehr gerne wurde auch die Einladung zum anschließenden Verweilen bei Glühwein und Punsch auf dem Kirchvorplatz angenommen - in diesem Rahmen wurden Spenden in Höhe von 200 EUR für die Erlöserschwestern in Tansania gesammelt, für die wir ein herzliches Vergelt's Gott aussprechen.
Die Pfarrkirche und der Kirchvorplatz wuden erleuchtet von einer Vielzahl von Kerzen, alle an dem einen Licht entzündet - dem Friedenslicht von Betlehem.
Es ist ein kleines Licht, unscheinbar und fällt nicht auf.
Ein Windhauch nur und schon ist es aus und vorbei.
Ich kann es ausblasen, zerdrücken, mit dem Fuß drauftreten,
nicht zur Kenntnis nehmen, den Kopf schütteln:
Sentimentales Gesäusel …
Aber ich kann mich dem kleinen Licht auch stellen,
mich ihm aussetzen und an Weihnachten singen:
„Mit seinem hellen Scheine vertreibt´s die Finsternis …“
Ist es nicht wirklich so?
1989 waren es die Beter in Deutschland,
die mit ihren Gebeten, Andachten, ihren Aktionen und Kerzen
eine friedliche Revolution begannen, die Mauer zum Einsturz brachten
und die Mächtigen vom Thron stießen. Den Bläser kann ich nicht vergessen,
der auf der Berliner Mauer den Choral anstimmte: „Nun danket alle Gott …“
Das Licht ist machtlos, aber nicht wirkungslos.
Jesus, sein Licht, geht durch die Zeit. Es brennt heute noch.
Lassen wir uns nicht beunruhigen, es könnte verlöschen.
Wir sicher, wir sind sterbliche Menschen, aber nicht das Licht von Betlehem.
Es bleibt und will uns allen heimleuchten und nach Hause bringen.
Wo sind die Mächtigen dieser Erde von Herodes bis Hitler?
Blut und Tränen haben sie gebracht, kein Licht, nur Dunkelheit und Schrecken.
Übrig geblieben sind nur Asche und Ruinen.
Das schwache Betlehemlicht aber hat sie alle überdauert.
Wenn es dieses Licht, wenn es Weihnachten nicht gäbe?
Was würde uns fehlen?
Denken Sie diesen Gedanken einmal zu Ende.
Eine Welt, hell erleuchtet, aber ohne Licht und Wärme.
Eine gnadenlose Welt, in der alles berechenbar wird.
Sind wir nicht nahe dran, das Fest der Liebe zu verlieren?
Aber wir feiern ja Weihnachten. Unser Einsatz ist immens.
Viele werden kommen und ich freu´ mich über jeden einzelnen.
Was soll ich nur sagen, wenn die Schaufenster und Dekorationen, die Werbespots und Kataloge so gewaltig predigen? Wenn die Fälschungen so laut sind und das Original so leise?
Manchmal denk´ ich über Verzicht nach, und dass wir so etwas bräuchten, was die Kirche früher Askese nannte, um frei zu werden vom Lärm und Getöse und das Einfach und Stille hinter der Verpackung zu entdecken, eben das Licht, Jesus, Menschensohn, Jesus, Licht der Welt.
Gott hat es in unsere Dunkelheit gebracht. Er steht dazu, zu seinem Licht.
Und es wird sich ausbreiten, wenn wir in diesen Tagen unsere leeren Akkus wieder auffüllen,
unsere inneren, geistlichen Batterien, und dieses Licht dann weitergeben.
Daheim. In der Familie. In der Schule. Am Arbeitsplatz. In unseren Kirchen und Gemeinden.
Es ist Licht für mich und für andere. Tragen wir es zu den Kranken.
Zu den Erschöpften. Überall wo es dunkel ist.
Lassen wir es aufleuchten und zum Zeichen werden gegen Gewalt und dümmlichen Fremdenhass in unserem Land.
Wir brauchen dieses Licht.
Jesus, den Mensch geborenen Gott, das Kind in der Krippe und den Mann am Kreuz.
Komm, Jesus, Licht der Welt, komm und mach´ unser Dunkel hell!
(Quelle: Friedenslicht.de)