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Es werde...

Kennen Sie das?

Sie nehmen an einem Gottesdienst teil und plötzlich berührt Sie ein Lied besonders? Der Text oder die Melodie greifen Ihre aktuelle Stimmung auf. Sie erinnern sich an bestimmte Erlebnisse oder Zeiten mit diesem Lied. Das können neue oder altbekannte Lieder sein. Oft sind es die Klassiker - an Ostern oder in der Weihnachtszeit gefallen vielen von uns die voller Lobpreis geschmetterten Lieder, die sie seit ihrer Kindheit kennen. Erde singe, dass es klinge…

In einem der letzten Sonntagsgottesdienste hatte ich wieder so ein Erlebnis. An diesem Tag wurde das Lied Nr. 82 aus dem Gotteslob gesungen. Der Text sprach mich sofort an und hat mich zum Nachdenken gebracht.

Dort heißt es im Refrain:
Behutsam leise nimmst du fort die Dämmrung von der Erde.
Sprichst jeden Morgen neu dein Wort: Es werde, es werde.

Jeden Morgen ereignet sich dieses Schauspiel von neuem: Die Nacht weicht dem Licht eines neuen Tages. Es ist ein allmählicher Übergang - nicht so, wie wenn wir einen Scheinwerfer anschalten. Das zunehmende Licht durchdringt die Dunkelheit immer mehr bis es schließlich Morgen wird und ein neuer Tag beginnt. Gerade nach dem Winter tut es besonders gut, wenn es endlich wieder früher hell wird. 

Behutsam leise nimmst du fort die Dämmrung von der Erde
Sprichst jeden Morgen neu dein Wort: es werde, es werde.

„Es werde Licht“ – so heißt es im biblischen Schöpfungsbericht. Es ist das erste Wort, das Gott  spricht. Das Licht ist Gottes erste Schöpfungsgabe – das Symbol des Göttlichen überhaupt. Wir brauchen Licht, um leben zu können. Licht ist elementare Lebenskraft. Ohne Licht gäbe es unsere Welt nicht.   

Am Morgen geht die Sonne auf und das zeigt mir, dass die Schöpfung immer noch im Gange ist. Jeden Morgen kann ich von neuem Gott begegnen. Im Morgenlicht leuchtet sein Licht auf. Manchmal tut es gut, dieses Licht bewusst wahrzunehmen. Zum Fenster hinaus zu schauen oder die Sonnenstrahlen direkt auf der Haut zu spüren. Dann hilft mir das Licht, in den Tag zu gehen und seine Herausforderungen anzunehmen.     

Wo Licht ist, ist allerdings auch Dunkel. Dunkel ist nicht nur die Nacht. Auch Angst, Not und Krankheit können sich wie ein dunkler Schatten über uns legen. Unsere Sorgen verschwinden ja nicht einfach dadurch, dass die Sonne aufgeht. Das Lied weicht diesem Dunkel nicht aus. Behutsam und leise singt es: „Es werde“. Der Tag beginnt mit einer Hoffnung. „Es werde“.                                            

Gott wirkt in unserer Welt – auch wenn wir das oft nicht wahrnehmen. Die Zukunft kommt aus seiner Hand. Das kann tröstlich sein gerade in dunklen Stunden. 

Behutsam leise nimmst du fort die Dämmrung von der Erde
Sprichst jeden Morgen neu dein Wort: es werde, es werde.

Vielleicht lassen auch Sie sich bei einem Ihrer nächsten Gottesdienstbesuche von einer Melodie oder einem Text anrühren. Vielleicht finden Sie Ihren Refrain, der Sie in den kommenden Wochen ermutigen und begleiten wird. Ich werde versuchen, auf Gottes Zusage zu vertrauen. „Es werde“.

Birgit Rettinger