Im Kahlgrund liegt zu Füßen des Hahnenkammes am Rande des Spessart der Ort Kälberau. Am Ende des Dorfes erhebt sich die alte Wallfahrtskirche "Maria zum rauhen Wind" auf einem Hügel.
Die Kapelle findet erstmals 1372 Erwähnung. 1603 wird die "Kirchenburg mit festem Ringgemäuer" erstmalig als Wallfahrtsstätte bezeichnet. Der alte gotische Teil beherbergt das von Gläubigen verehrte Gnadenbild, das dem Bauwerk seinen Namen gab.
Die Madonna wurde nach einer Legende in einem Hollerbusch aufgefunden. Sie hing lange Zeit außen an der Kirche, doch heute schmückt sie das Kirchinnere.
Die Madonna weist zwei Besonderheiten auf: Zum einen handelt es sich um einen Edelstein in der Mitte der Brust. Im 30-jährigen Krieg soll ein spanischer Grenadier auf die Madonna geschossen haben. Die Kugel hinterließ in der Marienstatue ein Loch, das mit einem Edelstein geschlossen wurde. Die Kugel indes, so die Legende, prallte zurück und tötete den spanischen Frevler.
Die zweite Besonderheit ist die Taube, die auf der Hand des Jesuskindes sitzt. Der Vogel ist von Alters her ein Symbol der Seele. Auf Grabmalen werden Vögel gern verwendet, um Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln. Eine Kindheitslegende Jesu besagt, dass er Vögel aus Ton formte und ihnen dann Leben einhauchte und sie davon flogen. Was genau der Vogel auf der Hand Jesu beim Kälberauer Gnadenbild bedeuten, ist jedoch unklar.
Hans Schädel entwarf den Erweiterungsbau für die spätgotische Wallfahrtskirche: einen Zentralraum mit dem Altar in der geometrischen Mitte.
Die Beschreibung ist die Originalbeschreibung des Bistum Würzburg.
Quelle: Bistum Würzburg Facebook