„Es ist Herbst geworden. Meine Seele spannt ihre Flügel aus und kann Gott von Herzen dankbar sein.“ Dieses Zitat habe ich kürzlich gelesen. Ja, es ist von einem auf den anderen Tag Herbst geworden. Es wird wieder früher dunkel. Es ist kühl. Wenn ich morgens aus meinem Fenster schaue, steigen Nebel und Tau aus dem Mainfeld auf. Der Sommer ist dahin und mit ihm die schönen und warmen Tage. Manche Menschen sprechen sogar vom Herbstblues.
Ich mag den Sommer. Aber ich stimme nicht in das allgemeine Jammern ein, wenn es kälter und dunkler wird, grau und manchmal auch nass. Ich finde, der Herbst zeigt uns die wahre Fülle des Lebens. Die Abende lassen uns vielleicht früher zur Ruhe kommen. Wir dürfen innehalten und ausatmen. Auch die Natur begibt sich so langsam zur Ruhe. Sie begibt sich zur Ruhe, um wieder zu wachsen.
„Der Herbst ist wunderschön.
Mein Gott, ich freue mich an deiner Schöpfung.
Die Früchte des Feldes sind eingebracht
und den Äpfeln an den Bäumen schenkst du ihre letzte Reife.
Das Laub der Bäume färbst du bunt.
Wenn die Sonne scheint, leuchtet es farbenfroh.
Ich sehe deine Pracht - grün, gelb, braun und auch rot.
Den Himmel im strahlenden Blau.
Blätter schweben herab auf die Erde.
Ein würziger Geruch liegt in der Luft.
Die Felder werden gepflügt, damit sie neue Frucht bringen.
Herr, sie harren deiner Lebenskraft.“
© Reinhard Ellsell
Im Herbst zeigt sich Gottes Schöpfung in besonderer Weise. Die Farbenvielfalt der Bäume lässt mich staunend werden, wie wunderbar Gott alles entstehen lässt. Er hat nichts dem Zufall überlassen.
Der Ablauf eines Jahres zeigt uns immer wieder, wie es in unserem Leben ist. Altes muss sterben, damit im nächsten Frühjahr neues Leben entstehen kann. Vielleicht heißt das auch für mich, dass ich manches überdenken muss, um wieder mit neuer Energie an Herausforderungen herangehen zu können.
Für die kommenden Wochen wünsche ich Ihnen, dass Sie in der Fülle des Herbstes die Vielfalt von Gottes Schöpfung erkennen können. Dass Sie in Dankbarkeit auf Ihr Leben, auf die vielen bunten Farben schauen und Kraft daraus schöpfen können.
Birgit Rettinger